Hier ist aktuell noch die alte gültige Prüfungsordnung abgebildet. Die neue PO folgt in Kürze!
Begleithundprüfung
Unterordnungsteil (Platzteil)
Der Hauptteil der BH (Begleithund) Prüfung besteht im Beurteilen des Teams Mensch/Hund, und zwar auf dem Hundeplatz (Trainingsplatz). Hier wird der Gehorsam des Hundes und seine Führigkeit überprüft, allerdings beschränkt sich das Ganze auf wenige Kommandos und Aufgaben. Der HF (Hundeführer) hat mit seinem Hund folgende Fähigkeiten darzustellen: Leinenführigkeit, sowohl im Normalschritt als auch im Schnellschritt (Laufschritt), im Langsamschritt und in Winkelarbeit. Der Hund soll dabei stets freudig, aufmerksam und eng an der Seite (typischerweise links) des HF laufen. Der HF kann ein Hörzeichen nutzen (normalerweise „Fuß“), das jeweils am Beginn einer Übung gegeben wird. Bleibt der HF stehen, soll sich der Hund selbstständig neben ihn setzen. Die Leine soll während der kompletten Übungseinheit leicht durchhängend geführt werden, der Hund soll eigenständig folgen.
Es folgt dann ein kleiner Übungsteil mit einer Personengruppe, durch die HF mit seinem Hund mehrfach hindurchgeht (eine Acht) und dann in der Mitte oder in der Nähe einer Person stehen bleibt. Der Hund setzt sich wieder selbständig neben seinen Führer und bleibt gelassen und uninteressiert an den anwesenden Menschen. Der HF verlässt nun die Gruppe mit seinem Hund, leint diesen ab und absolviert die gleichen Übungen mit seinem Hund in der Freifolge. Er beginnt mit der Gruppe und erledigt dann die übrigen Aufgaben. Beim Verlassen der Gruppe bedankt sich der HF bei den Personen der Gruppe (z. B. mit „Vielen Dank der Gruppe“) die daraufhin den Platz verlassen.
Um diese Übungen zu „standardisieren“ gibt es ein spezielles Laufschema, das der HF mit seinem Hund entsprechend zu laufen hat, in der Regel selbständig, es kann aber auch sein, dass der LR die verschiedenen Teile „freigibt“. Dies bedeutet, der HF wartet auf ein Zeichen des LR (Leistungsrichter) bevor er seine Übungen beginnt. Diese Details müssen vorher mit dem LR abgestimmt werden.
Noch einmal zur Wiederholung: Das Schema wird zunächst mit Leine durchlaufen, die Gruppe bildet den Abschluss. Dann begibt sich der HF aus der Gruppe, leint seinen Hund ab und beginnt die Freifolge diesmal zuerst mit der Gruppe (die ist ja noch da), dann dem normalen Schema folgend.
Zum Schluss (nach der Freifolge) folgen noch zwei separate Übungsteile, ebenfalls ohne Leine, also in der Freifolge:
Sitzübung: Der HF geht mit einem Hund auf die „lange Gerade“, der Hund folgt in Fuß-Position. Nach ca. 10-15 Schritten nimmt der HF eine Grundstellung ein, gibt das Hörzeichen „Sitz“ und entfernt sich weitere 15 Schritte. Dann dreht sich der HF zu seinem Hund um, wartet auf das Zeichen des LR, geht danach wieder auf seine Hund zu und holt ihn ab. Der Hund bleibt dabei aufmerksam in seiner Position sitzen bis der HF neben ihm steht und ihm das Hörzeichen (meist „Fuß“) zum Weitergehen gibt.
Ablegen in Verbindung mit Herankommen: Die Grundstellung bildet hier die Abholposition der vorangegangenen Übung. Nach ca. 10-15 Schritten nimmt der HF eine Grundstellung ein, gibt das Hörzeichen „Platz“ und entfernt sich weitere 30 Schritte. Auf Zeichen des LR ruft er nun seinen Hund zu sich (typischerweise mit dem Hörzeichen „Hier“). Der Hund soll dann in schneller Gangart sofort zum HF kommen und gerade vor ihm absitzen, wobei der Hunde den HF direkt anschaut. Aus dieser Position heraus gibt der HF nun das Kommando für die Grundstellung („Fuß“) und der Hund begibt sich an die linke Seite des HF und setzt sich dort hin. Damit ist die Übung beendet, der HF leint den Hund wieder an und begibt sich zum Richter.
Der Unterordnungsteil wird typischerweise von einem Team (zwei HF und zwei Hunde) absolviert, wobei ein Hund „abliegt“ und der andere Hund die Übungen absolviert.
Bei der Ablage bringt der HF den Hund zu dem vom LR vorgegebenen Ort (meist am Rande des Übungsplatzes) und lässt den Hund dort zunächst absitzen. In der Sitz-Position nimmt nun der HF dem Hund die Leine ab, verstaut sie in einer Tasche auf der dem Hund abgewandten Seite oder hängt sie sich um. Jetzt gibt er dem Hund das Hörzeichen für das Hinlegen (typischerweise „Platz“) und entfernt ich nun ca. 30 Schritte von seinem Hund und bleibt mit dem Rücken zu ihm dort stehen. Erst auf Zeichen oder Anweisung des LR holt er den Hund wieder ab wobei dies nun in umgekehrter Reihenfolge stattfindet. Anschließend begibt sich der HF mit dem Hund zum LR.
Der LR vergibt für alle Übungen Punkte. Insgesamt können 60 Punkte erreicht werden. Bei Erreichen von weniger als 70 % (42 Punkte) ist der Prüfungsteil nicht bestanden und die weitere Fortsetzung der Prüfung nicht mehr möglich.
Verkehrsteil (Außenprüfung)
Hat man bisher alles souverän geschafft, folgt der letzte Teil: der Außen- oder Verkehrsteil. Dabei soll überprüft werden, wie sich der Hund in der Öffentlichkeit – also unter realen Umweltbedingungen und normalen, stark besuchten Umgebungen verhält. Erwartet wird ein gleichgültiges Verhalten des Hundes, weder aggressiv noch ängstlich, sondern souverän gegenüber typischen Umwelt-Einflüssen. Deswegen wird der Verkehrsteil häufig an öffentlichen, stark frequentierten Orten durchgeführt, zum Beispiel am Bahnhof oder auf dem Parkplatz eines Supermarktes, aber auch in der Innenstadt oder an einen beliebten Ausflugsziel.
Der Hund ist dabei stets angeleint, soll aber weder an der Leine zerren noch vom HF gezerrt werden. Ein extrem enges Fuß-Gehen ist nicht mehr erforderlich. Der LR beobachtet die Hunde in der Gruppe und im Verkehr, und natürlich das Team Mensch/Hund. Normalerweise werden auch noch diverse Übungen absolviert (z. B. ein Fahrradfahrer fährt vorbei, ein Jogger passiert, ein Kind kommt schreiend an, ein klappender Einkaufswagen wird vorbei geschoben). Dies wird je nach Umgebung und LR unterschiedlich gehandhabt. Meist gibt es noch eine „Anbinde-Übung“. Der Hund wird dabei vom HF an einer bestimmten Stelle angebunden, anschließend entfernt sich der HF außer Sichtweite des Hundes. Dann passieren einige Personen mit und ohne Hund den wartenden Hund (Abstand ca. 1,5 – 2 m). Der wartende Hund soll sich dabei ebenfalls ruhig und gelassen zeigen, weder die vorübergehenden anbellen oder aggressiv reagieren, noch soll er dem HF hinterher Jaulen oder an seiner Leine zerren.
Mit dem Außenteil endet dann auch die Begleithund-Prüfung und es geht zum Abschuss Gespräch zurück auf den Hundeplatz oder zum Treffpunkt.